Queen Victoria & Prince Albert Memorial Run 2021
Für was so Benzingespräche gut sind.
Anlässlich der „Kleinen 1 & 2 Zylinder Messing Sommersdorf“ 2020, waren sich die Teilnehmer, immerhin 6 an der Zahl, nicht so im Klaren, ob denn London-Brighton wegen Corona stattfinden wird oder nicht.
Auf keinem Fall wollte man dieses Datum ungenutzt verstreichen lassen. Und so kam man auf die Idee, eine ähnliche Ausfahrt wie London-Brighton ins Leben zu rufen.
Gesagt, getan, der Ausgangsort sollte Coburg sein und der Name war auch schon kreiert.
Queen Victoria und Prince Albert Memorial Run
Leider musste die Veranstaltung wegen Corona zweimal verschoben werden aber Ende Oktober 2021 war es dann so weit.
Ausrichter war SB Peter Martin mit seiner Frau Maren mit einem ganz tollen Team, welche immer mit Rat und Tat den Teilnehmern halfen, wenn Not am Mann war. Nicht unerwähnt sollten die vielen Helfer der Freiwilligen Feuerwehren der einzelnen Ortschaften sein, durch welche die Oldtimer fuhren.
Insgesamt waren 21 Fahrzeuge am Start. Das älteste Fahrzeug, ein Benz Velo aus dem Jahr 1899 mit 3,5 PS machte den Anfang. Gefolgt von einem DeDion Bouton, Darracq, Renault D, DeDion Bouton Voiturette, DeDion Bouton, Bergmann Tonneau, Leon Buat, 2x Oldsmobile Curved Dash, Corvet, 2x Cadillac, Swift, alle bis Baujahr 1904.
Dann folgten die „Youngtimer“ bis Baujahr 1918, 2x LeZebre, Brush, Adler 5/13 und einem Detroit Electric.
Das Vorausfahrzeug war ein Piccolo, Baujahr 1904, gefahren vom Organisator Peter Martin mit Copilot Kurt Sümmerer und als Schlussfahrzeug wurde vom Team Thomas Liebmann das Feuerwehrfahrzeug der Coburger Feuerwehr, ein Benz Gaggenau LF 10, Bj. 1922, vollgummibereift, auf die Strecke geschickt.
Pünktlich um 9 Uhr, bei knapp über Null-Grad und trüben Wetter erfolgte der Start im Minutentakt vor historischem Hintergrund am Schlossplatz.
Die Teams, teils eingepackt bis zur Unkenntlichkeit wegen der frostigen Temperaturen, konnte man nur anhand der getragenen Startnummern erkennen.
Die erste Etappe, rd. 45 km, mit Mittagsziel Seßlach wurde angefahren.
Über kleine, verträumte Straßen, teils im Nebel führte die Route über Glend, Sulzdorf, Meeder, Großwalbur nach Rodach und weiter auf ehemaligen Gebiet der DDR in Richtung Bad Colburg mit einem Stopp in Sabines Cafe.
Heißer Punsch und die reichliche Auswahl exzellenter Kuchen und Torten kam nach der morgendlichen Frostetappe bei den Teilnehmern bestens an.
Einigermaßen aufgewärmt ging es über Ummerstadt wieder auf bayerisches Terrain ins mittelalterliche Seßlach zum Mittagessen.
Nach einem Stadtrundgang wurde die zweite Etappe bei sonnigen aber immer noch sehr frischen Temperaturen in Angriff genommen.
Rd. 30 km, lagen vor ihnen. Über Bodelstadt, Gleußen und einem Kaffeestopp am Feuerwehrhaus in Buchenrod ging es weiter durch den Itzgrund letztlich wieder nach Coburg.
Das Ziel war oder besser gesagt, das Albert-Denkmal auf dem Coburger Marktplatz.
Eine große Menge an Besuchern waren bereits schon da, um die Teilnehmer des Victoria & Albert Memorial Run begrüßen zu können.
Als erster Teilnehmer ins Ziel kam das Vorausfahrzeug von Peter Martin und Kurt Sümmerer.
Ein dementsprechend gekleidetes Empfangskomitee und der Oberbürgermeister von Coburg ließen es sich nicht nehmen, die Teams mit einem Glas Sekt herzlich willkommen zu heißen.
Nebenbei gesagt, ein solch präzises Roadbook wie dieses, hätte man auf der ganzen Route nicht gebraucht, denn die Strecke war mit dem Konterfei von Victoria & Albert so exakt ausgeschildert, dass sich eigentlich keiner der Teilnehmer hätte verfahren können. Und wenn, dann half die örtliche Feuerwehr als Richtungsweiser.
Ausfälle gab es natürlich, manche blieben stehen, der eine brannte und hatte ein zerbrochenes Hinterrad, einer wollte bei den Temperaturen überhaupt nicht anspringen. Aber letztlich wurden alle beim Festabend im Goldenen Kreuz mit köstlicher Coburger Küche verwöhnt und bei den anschließenden Benzingesprächen gingen die Tagesthemen nicht aus.
So unteranderem eine Bemerkung einer Teilnehmerin, „Ich bin schon 15 mal London-Brighton gefahren, aber so kalt wie hier war es noch nie“.
Einen ganz herzlichen Dank an die Ausrichter SB Peter Martin und seiner Frau Maren für diese sehr gelungene Veranstaltung. Nochmals einen besonderen Dank an die vielen Mitstreiter die es ermöglichten, dass alles so wie am Schnürchen lief.
Den Victoria & Albert Memorial Run kann man natürlich nicht mit dem London-Brighton Run in England vergleichen, das Starterfeld ist ja weit größer aber eines ist ganz gewiss, es war eine wunderschöne und vor allem eine familiäre Veranstaltung im kleinen Kreis der Gleichgesinnten.
Es bleibt nur zu hoffen, dass der „V&A Memorial Run“ ein Bestandteil im „Messingkalender“ unserer Landesgruppe wird und ich bin mir sicher, dass sich das alle Teilnehmer wünschen würden.
Text: SB Sczygiel
Bilder: ASC
Video: SB Dipold / Ohland